WhatsApp: Betrüger ergaunern bis zu 16.000 Euro mit Enkeltrick - die Polizei warnt

05. August 2022 um 11:15 Uhr

Per WhatsApp gehen falsche Enkel und Kinder wieder auf Beutefang. Mit dem Enkeltrick ergaunern die Kriminellen bis zu vierstellige Beträge. Die Polizei warnt vor der Masche.

Beispielhafter WhatsApp-Verlauf, mit dem Betrüger Beute machen. (Quelle: Polizeipräsidium Mittelhessen)

Per WhatsApp versuchen Cyberkriminelle Geld zu ergaunern. Sie verwenden dafür den Enkeltrick.
Eltern und Großeltern wird vorgegaukelt, dass sich Kind oder Enkel in einer Notsituation befänden.
In Deutschland treten mehrere solcher Fälle regelmäßig auf. Aktuell warnt die Polizei vor einer neuen Welle.

Den Messenger WhatsApp nutzen Cyberkriminell gerne für ihre Zwecke. Mit Betrugsmaschen legen sie Bundesweit ihre Opfer rein und knüpfen ihnen Geld ab. Der Enkeltrick ist dabei besonders beliebt.

Erst kürzlich wurde in Wittenförden bei Schwerin ein 60-Jähriger um 1.900 Euro erleichtert. In Ludwigsburg legten die Betrüger eine 75-Jährige herein und erbeuteten ganze 16.000 Euro. Eine 70-Jährige die in Neukirchen-Vluyn am Niederrhein wohnt, fiel ebenfalls auf die Masche rein und überwies einen vierstelligen Betrag an den vermeintlichen Enkel. Die Liste lässt sich immer weiter fortführen. Die Polizei warnt fast täglich vor dem Enkeltrick. Seid also auf der Hut.

So läuft die Masche ab

Ihr erhaltet per WhatsApp eine Nachricht von einer unbekannten Nummer. In dieser schreiben die Cyberkriminellen etwa: "Hallo Oma, mein Handy ist kaputt und das ist meine neue Nummer." Wahlweise werdet ihr auch mit "Mutter", "Vater", "Opa", etc. angesprochen. Reagiert ihr auf diese Nachricht, wird zunächst eine Notlage vorgetäuscht.

So schützt ihr euch

Anschließend wird erklärt, dass dringend ein bestimmter Geldbetrag auf ein Bankkonto überwiesen werden müsse. Dem solltet ihr auf KEINEN Fall nachkommen. Wie ihr euch vor dem Enkeltrick bei WhatsApp schützen könnt, erfahrt ihr in der verlinkten Anleitung.

Seit ihr schon darauf hereingefallen, solltet ihr folgende Maßnahmen ergreifen:

Wenn Überweisungen bereits veranlasst wurden, kontaktiert schnellstmöglich euer Geldinstitut, um die Zahlungen im besten Fall rückgängig zu machen.
Erstattet Anzeige wegen Betruges. Sichert den WhatsApp-Chat für die Ermittlungsbehörden.

Woher haben die Cyberkriminellen eure Nummer?

Entsprechende Daten gibt es im Darknet zu kaufen. Sie stammen zumeist aus Datenlecks bei Herstellern, Internetanbietern, etc. Wir verraten euch, wie ihr prüfen könnt, ob eure Telefonnummer in einem Datenleck enthalten ist. Werdet ihr besonders häufig mit betrügerischen Nachrichten genervt, könnte ein Wechsel eurer Telefonnummer ratsam sein.